Kindheit im Hier und Jetzt

Die Kindheit bedeutet in erster Linie das „Lernen lernen“. Kinder sind individuell und lernen auf verschiedenste Weisen.

Den Druck rausnehmen
 
In der Kindheit geht es nicht ausschließlich darum, möglichst früh möglichst viel aus dem Schul- und Erwachsenenalter zu lernen und zu wissen. Es geht darum im Hier und Jetzt zu leben, eigene Erfahrungen sammeln zu können und beim Lernen begleitet zu werden.
Die Förderung eines Kindes sollte demnach also nicht nur auf eine reine Wissensvermittlung angelegt sein, sodass bereits vor Schuleintritt eine Fremdsprache beherrscht oder gelesen und geschrieben werden kann.
Kleinkinder dürfen die Welt auf ihre Art erobern. Zahlreiche Studien belegen, dass frühe, vor allem positive (Lern-) Erfahrungen eine solide Basis für Lernkompetenzen, Lernmotivation und besondere Interessen bilden. Das kann allerdings nur erreicht werden, wenn Kinder diesen Bildungsprozess aktiv und selbstgesteuert mitgestalten. Auch und gerade sie sollten entscheiden, welcher Weg eingeschlagen wird. Dieser Prozess ist geprägt durch Individualität. Nicht das Ergebnis des Lernens sollte bei Kindern im Vordergrund stehen, was viel zu oft der Fall ist, sondern der Prozess des Lernens. Denn nur dieser ist nachhaltig und gewinnbringend - für die Persönlichkeitsentwicklung und auch das Selbstvertrauen. Wie heißt es so schön: Der Weg ist das Ziel. Nicht nur bei uns Erwachsenen. 
Gemeinsames Lernen ist besseres Lernen
Das Vorschulalter als Durchgangsstadium zu bezeichnen, wäre Kindern gegenüber ungerecht. Diese Zeit ist eine eigenständige Entwicklungsphase, die mit passenden Lernaufgaben und Erfahrungen gefüllt werden kann. Sie stellt eine Chance für die kindliche Persönlichkeitsentwicklung und das Stärken des Selbstvertrauens dar. Es sollte weder Druck ausgeübt werden, noch sollen Eltern oder Kinder unter Druck leiden. Wichtiger als vorgefertigtes Wissen ist es, Kindern das Rüstzeug an die Hand zu geben, wie Lernen gelingen, die Suche nach neuen Erfahrungen aufrechterhalten und die Motivation für das eigene, aktive handeln entdeckt werden kann. 
Wichtig ist es also, Kindern Zeit und Raum zum Lernen zu geben. Sie an die Hand zu nehmen und gemeinsam auf Entdeckungstour und Lernreise gehen.